Valossn





Der gänzlich in Kärnten verortete Film von Regisseur, Kameramann und Cutter David Hofer (u. a. „Die Streif – One Hell of a Ride“) verdichtet erlebte und erzählte Einzelschicksale aus den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts zu einer fast kammerspielartigen Tragödie. Berührend und schockierend – wuchtig wie die Berge der Kärntner Alpen.
Pauli, ein junger, merkwürdiger Mann, trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Er lebt sehr zurückgezogen, scheut Menschen, liebt die Natur und Spaziergänge und arbeitet in einer Trafik. Jeder Tag sieht gleich aus bei Pauli: Er trinkt um seine Ängste loszuwerden, geht zur Arbeit und besucht hin und wieder seinen besten und einzigen Freund Michi, einen leidenschaftlichen Modelleisenbahnsammler. Eines Tages erfährt Pauli, dass sein Vater verstorben ist. Als letztem verbleibenden Familienmitglied, gehört ihm nun das Elternhaus, eine Almhütte im konfliktgeprägten Kärntner Grenzland. Nie wieder wollte er hinauf in die Berge zu diesem verlassenen Platz, und doch entschließt er sich nun, den Ort seiner Kindheit erneut aufzusuchen. Dort angekommen begegnet er seinen ureigensten Dämonen. Er muss tief in seine Seele schauen, zurück an einen Ort, den er gerne vergessen würde. Verlassen und allein blickt er seinem Schicksal entgegen.
„Valossn“ beschäftigt sich mit den Auswüchsen der nachbäuerlichen, patriarchalen Familie vor den Zeiten der Gleichberechtigung in Österreich: Kinder, die wie Leibeigene behandelt wurden und Väter, die ihre Machtlosigkeit in Alkohol ertränkten sowie ihre innere Sprach- und Heimatlosigkeit durch Gewalt zum Ausdruck brachten. Das feine Schauspielensemble – unter anderen mit Michael Kuglitsch, Sandra Pascal, Heinrich Baumgartner, Oliver Vollmann und Michael Thomas – gibt dieser profunden Geschichte Ehrlichkeit, Kraft und Tiefe.